Accessibility map

Erreichbarkeitsanalyse

Welche Mobilitätsmaßnahmen sorgen für eine gute Anbindung und ermöglichen es Menschen, möglichst einfach und effizient von A nach B zu gelangen? Erreichbarkeitsanalysen unterstützen Verkehrsplaner*innen dabei, diese komplexe Frage zu beantworten.

Was ist mit Erreichbarkeit gemeint?

Erreichbarkeit ist ein Mobilitätsindikator, der die Optionen und Einschränkungen aufzeigt, die Menschen haben, um von A nach B zu gelangen. Konkret bedeutet das: Wie einfach können sie Arbeits- und Ausbildungsplätze, Parks und andere Zielorte mit den verfügbaren Verkehrsmitteln – zu Fuß, mit dem öffentlichen Nahverkehr, mit privaten Fahrzeugen oder mit dem Fahrrad – erreichen.

Erreichbarkeit beschreibt nicht, was Menschen tun werden, sondern was sie tun können. Diese Informationen helfen dabei, bestehende Mobilitätssysteme zu analysieren und die Auswirkungen von Vorhaben und Veränderungen zu vergleichen.

Erreichbarkeit umfasst nicht nur die Merkmale des Verkehrssystems (z. B. Reisegeschwindigkeit, -zeit oder -kosten), sondern auch die Merkmale des Flächennutzungssystems (z. B. Dichte und Vielfalt der Möglichkeiten). So ermöglicht sie es Planer*innen, die Wechselwirkungen zwischen Verkehr und Flächennutzung zu verstehen.

Die Berücksichtigung der Erreichbarkeit eröffnet die Möglichkeit, Verkehrsplanung unter Berücksichtigung normativer Aspekte voranzutreiben. Für Politiker*innen, Bürger*innen und Unternehmen ist es einfacher, über die Qualität des Zugangs zu Bildung, Dienstleistungen und Märkten zu diskutieren als über die Ineffizienz des Verkehrssystems als solches. Erreichbarkeit wird auch als "das Potenzial für Interaktion" definiert.

Das Beispiel auf der linken Seite zeigt eine Karte der Erreichbarkeit innerhalb Berlins. Sie konzentriert sich dabei auf die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Karte zeigt den Anteil der Arbeitsplätze, die Bürger*innen in jedem Gebiet innerhalb von 30 Minuten mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen können.

Was ist eine Erreichbarkeitsanalyse?

Wie gut die Erreichbarkeit verschiedener Orte ist, ermöglicht Rückschlüsse auf Mobilitätskonzepte. Daher ist die Erreichbarkeitsanalyse ein wichtiges Instrument in der Verkehrsplanung, der Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und der Standortplanung, -bewertung und -optimierung.

Je nach Anwendungsfall sollten dabei verschiedene Kennzahlen betrachtet werden. Bei der Planung eines Kindergartens ist die fußläufige Erreichbarkeit für Kinder in der Umgebung relevant. Bei der Planung eines Logistikzentrums hingegen ist es wichtiger, die Anbindung für Lkws oder für Warenempfänger zu messen.

Durch die Visualisierung der Kennzahlen einer Erreichbarkeitsanalyse erhalten Planer eine zusätzliche Perspektive für die Betrachtung der Anbindung, insbesondere für Radfahrer, Fußgänger und den öffentlichen Nahverkehr. Dies hilft ihnen, die Transportlage zu verstehen.

Erreichbarkeitsdaten mit hoher räumlicher Auflösung zeigen auf, wo das Mobilitätsangebot nicht mit den Mobilitätsanforderungen übereinstimmt, z. B. in Gebieten, die vom Nahverkehr unterversorgt sind. Dadurch ist es möglich, die erforderlichen Maßnahmen und Investitionen zu quantifizieren.

Die Analyse der Flächennutzung, der Straßeninfrastruktur, der Verkehrsbelastung und der Verkehrsfahrpläne unterstützt Planer*innen dabei zu verstehen, wie das Mobilitätsnetz Menschen befähigt, zu ihren jeweiligen Zielen zu gelangen. Dadurch erhalten sie ein Verständnis dafür, was funktioniert und welche Hindernisse einer besseren Anbindung im Wege stehen.