Wie sieht die Zukunft der Mobilität aus?

Urbane Mobilität

Unsere Mobilität wird von zahlreichen technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst. Alternative Antriebe, autonome Fahrzeuge, vernetzte Verkehrsinfrastrukturen, Digitalisierung und die anhaltende Urbanisierung verändern die Mobilität der Zukunft maßgeblich. Diesen Wandel gilt es, zu begleiten und zu gestalten.

Wie die Zukunft der Mobilität genau aussehen wird, ist heute noch ungewiss. Sicher ist jedoch, dass viele Herausforderungen zu bewältigen und strenge Energie- und Klimaschutzvorgaben einzuhalten sind. Die Mobilitätsplanung leistet einen entscheidenden Beitrag, diese Herausforderungen zu meistern und für eine bezahlbare, sichere, verfügbare, klimaneutrale und nachhaltige Mobilität zu sorgen.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Herausforderungen sich für die Mobilität der Zukunft stellen, warum urbane Mobilität für unsere Zukunft so wichtig ist, welchen Beitrag die Mobilitätsplanung zur Lösung von Mobilitätsproblemen leisten kann und wer besonders von einer effektiven Mobilitätsplanung profitiert.

Relevante Produkte

Was sind die größten Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft?

Die Mobilität der Zukunft hat eine Vielzahl an Herausforderungen zu meistern wie:

Die Zunahme der städtischen Bevölkerung

Seit 2007 leben weltweit mehr Menschen in Städten als in ländlichen Gebieten. Mit gut vier Milliarden Menschen ist über die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten und Metropolen zu finden. Städte entwickeln sich zu Megacitys mit über zehn Millionen Einwohner*innen und enormen Mobilitätsproblemen. Je mehr Menschen in einer Stadt leben, desto komplexer und belasteter ist die bestehende Verkehrs- und Transportinfrastruktur. Ohne entsprechende Verkehrskonzepte und technologischen Wandel bedroht die weitere Zunahme der städtischen Bevölkerung die Mobilität unserer Gesellschaft. Die urbane Mobilität ist daher eine der größten Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft.

Klimawandel und Klimaneutralität

Um den Klimawandel einzudämmen, planen immer mehr Länder und Städte eine drastische Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes. In einigen Städten existieren bereits Umweltzonen, in denen der Zugang von Fahrzeugen mit hoher Kohlenstoffemission stark beschränkt ist. Auch alternative Antriebe und Verkehrskonzepte wie E-Scooter, elektrische Busse oder Bike-Sharing sollen zur Einhaltung der Klimaziele beitragen und die Mobilität nachhaltiger machen. Diese alternativen Mobilitätskonzepte helfen zwar im Kampf gegen den Klimawandel, bringen aber auch zusätzliche Komplexität für die Verkehrsinfrastruktur und die Mobilitätsplanung mit sich.

Bedarf an bezahlbarer, leicht zugänglicher Mobilität

Für die persönliche Lebensqualität städtischer aber auch ländlicher Bewohner*innen ist eine bezahlbare und leicht zugängliche Mobilität wichtig. Nicht nur die Gesamtkapazität der Mobilitätslösungen ist zu berücksichtigen. Die bereitgestellten Lösungen müssen nachhaltig, sozial gerecht, verfügbar und für alle bezahlbar sein.

Luftverschmutzung und Lärmbelastung

Von klassischem Individualverkehr geprägte Verkehrskonzepte verursachen große Probleme. Je mehr Autos die Straßen bevölkern, desto mehr Staus, Luftverschmutzung und Lärmbelästigung entstehen. Unter diesen haben Einwohner*innen und Verkehrsteilnehmende gleichermaßen zu leiden. In einigen Städten verbringen Pendler*innen mittlerweile im Schnitt fast 200 Stunden im Jahr in Verkehrsstaus. Diese Staus sind nicht nur zeitraubend und lästig, sie verursachen auch stark erhöhte Emissionen. Die dadurch zunehmende Luftverschmutzung und Lärmbelastung führt zu gesundheitlichen Risiken und senkt die Lebensqualität. Unnötigen Verkehr und Staus gilt es unbedingt zu vermeiden.

Veraltete Verkehrsinfrastrukturen

Zu den komplexesten Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft zählen die veralteten Verkehrsinfrastrukturen. Viele Länder und Städte weltweit leiden darunter. Die Verkehrswege und Transportsysteme wurden ursprünglich für weitaus weniger Menschen geplant. Dazu kommt, dass sie über die Jahre kaum modernisiert und den aktuellen Bedingungen angepasst wurden. Veraltete Infrastrukturen erhöhen nicht nur das Risiko für Unfälle, sie verursachen auch hohe Instandhaltungskosten.

Onlineshopping und Lieferservices

Der Onlineshopping-Boom hält unvermindert an. Er reduziert zwar einerseits den Individualverkehr, gleichzeitig erhöht er aber den kommerziellen Lieferverkehr. In den Städten tragen Paketdienste und Lieferservices zu Verkehrsproblemen und Staus bei. Vor allem der Wunsch nach Next Day Delivery stellt Last-Mile-Lieferservices und Mobilitätsplaner*innen vor zunehmende Probleme.

Erreichbarkeit ländlicher Räume

Urbanisierung und Landflucht führen dazu, dass einige ländliche Gebiete verkehrstechnisch geradezu abgehängt werden. Doch auch zukünftig wird ein nicht zu vernachlässigender Teil der Bevölkerung im ländlichen Raum leben. Dieser darf nicht vergessen werden. Die Anbindung ländlicher Räume und eine gut ausgebaute öffentliche Verkehrsinfrastruktur sind entscheidend für die Lebensqualität der Landbevölkerung und die soziale Entwicklung der Gesamtgesellschaft.

Urbanisierung – wichtiger Treiber für die Entwicklung der Mobilität der Zukunft

Mit circa 4,4 Milliarden Menschen lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Obwohl die Städte immer dichter besiedelt sind, hält der Trend zur Urbanisierung unserer Gesellschaft unvermindert an. Nach heutigen Schätzungen sollen bis zum Jahr 2050 knapp 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Bis 2100 sollen es sogar 85 Prozent sein. Der globale Trend zur Urbanisierung stellt die Mobilität der Zukunft vor enorme Herausforderungen, ist aber auch wichtiger Treiber für deren Entwicklung. Der technologische Fortschritt wird großen Einfluss darauf haben, wie sich Menschen und Waren zukünftig bewegen. Gerade in den Städten werden neue Verkehrskonzepte und -technologien wie On-Demand Verkehr, Ride-Sharing, E-Scooter, alternative Antriebe, autonomes Fahren, vernetzte Fahrzeuge und vieles mehr die Entwicklung der Mobilität der Zukunft entscheidend vorantreiben. Längst arbeiten Regierungen und Verkehrsplaner*innen daran, die Urbanisierung und ihre komplexen Anforderungen in den Mobilitätskonzepten der Zukunft zu berücksichtigen.

Was ist urbane Mobilität?

Unter urbaner Mobilität versteht man, Menschen und Waren innerhalb ihrer urbanen Umgebung so effizient wie möglich, von ihrem Ausgangsort zum gewünschten Zielort zu bringen. Die urbane Mobilität berücksichtigt alle Tageszeiten, die Fahrzeiten und Entfernungen der zurückgelegten Strecken sowie die unterschiedlichen Arten städtischer Verkehrsmittel und Transportsysteme wie Autos, Fahrräder, E-Scooter, öffentlicher Verkehr (mit Bussen, Straßenbahnen, Zügen und U-Bahnen) oder Ride-Sharing.

Was ist Mobilitätsplanung und was sind die Ziele?

Mobilitätsplanung ist ein strategischer Ansatz zur Verbesserung der Effizienz im Verkehrs- und Transportwesen. Im Rahmen der Mobilitätsplanung werden die Rahmenbedingungen der Mobilität untersucht und bestmögliche Konzepte und Umsetzungsstrategien entworfen. Ziel der Mobilitätsplanung ist es, eine effiziente Mobilität zu ermöglichen und gleichzeitig Staus und Belastungen für die Umwelt zu reduzieren, ohne dass die Transitzeiten darunter leiden. Energie- und Klimaschutzvorgaben sollen ebenfalls eingehalten werden. Mobilitätsplanung liefert Konzepte und konkrete Lösungsansätze, um durch eine verbesserte Mobilität, die Entwicklung der Gesellschaft voranzubringen sowie für Chancengleichheit und mehr Lebensqualität der Menschen zu sorgen. Sie umfasst nicht nur die urbane Mobilität und die Entwicklung städtischer Transportsysteme, sondern auch die Mobilität ländlicher Räume und deren Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur. Letztendlich sollen durch ein modernes Mobilitätskonzept auch Anreize für Menschen geschaffen werden, ihr persönliches Mobilitätsverhalten zu überdenken und neu auszurichten. Übergeordnete Zielsetzung der Mobilitätsplanung ist eine bezahlbare, nachhaltige, umweltfreundliche, effiziente und sozial gerechte Mobilität.

Warum ist Mobilitätsplanung für die Mobilität der Zukunft so wichtig?

Mobilitätsplanung ist für den Fortbestand der modernen Gesellschaft unerlässlich. Sie schafft die Grundlage zur Bewältigung des täglichen Lebens und erlaubt es Menschen, zur Arbeit zu gehen, Produkte zu kaufen, Dienstleistungen und Gesundheitsservices in Anspruch zu. Die Digitalisierung hat zwar einige Mobilitätsanforderungen reduziert, doch kann die digitale Online-Präsenz die physische Teilnahme am Leben niemals komplett ablösen. Mobilitätsplanung ist deshalb gerade auch im digitalen Zeitalter unverzichtbar.

Urbanisierung und Landflucht setzen bisherige Verkehrskonzepte und Transportsysteme zunehmend unter Druck. Für die Zukunft ist eine effiziente und nachhaltige Mobilität gefragt. Nur mithilfe einer umfassenden Mobilitätsplanung lassen sich alle Herausforderungen meistern, um Personen oder Waren zukünftig noch zuverlässig, bezahlbar, schnell und individuell von A nach B zu transportieren.

Wie lässt sich die Mobilität zukünftig verbessern?

Einsatz digitaler Technologien.

Die Mobilität der Zukunft wird digital und vernetzt sein. Der Fortschritt digitaler Technologien und deren Einsatz löst viele Mobilitätsprobleme. Digitale Werkzeuge erleichtern die Mobilitätsplanung und ermöglichen intelligente Verkehrssysteme. Umwelt, Infrastruktur und Ressourcen werden dank digitaler Technologien entlastet.

Möglichkeiten für eine verbesserte Mobilitätsplanung mit digitalen Technologien bieten sich zum Beispiel in diesen Bereichen:

 

Nutzererlebnis: Die Fähigkeit der Verkehrssysteme, Daten in Echtzeit zu verarbeiten, hilft, logistische Probleme zu lösen sowie Zeit und Geld zu sparen. Das Nutzererlebnis für die Teilnehmenden am öffentlichen Verkehr verbessert sich drastisch.

 

Effizienz: Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sorgen für mehr Effizienz der Mobilität. Es lassen sich automatisiert optimale Transportwege finden und Stausituationen umgehen. Beispielsweise erkennen smarte Verkehrsüberwachungskameras Stau-Hotspots und melden ihre Daten zur Lösung der Probleme an intelligente Verkehrsleitsysteme.

 

Sicherheit: Die Verarbeitung von Verkehrsdaten in Echtzeit trägt zu mehr Sicherheit im Verkehrs- und Transportwesen bei. Dicht besiedelte Städte verwandeln sich in smarte Citys mit smarten Straßen, Fahrzeugen und Verkehrssignalen. Darüber hinaus reduzieren autonome Fahrzeuge die Risiken für durch menschliches Fehlverhalten verursachte Unfälle.

 

Einsatz innovativer Technologien und alternativer Antriebe: Neben dem Einsatz digitaler Technologien werden alternative Antriebe, Elektromobilität und andere Innovationen wie Flugtaxis einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Mobilität der Zukunft leisten. Die Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und ressourcenschonende Mobilität. Das Verbrennerauto wird sich aus der Stadt zurückziehen und Verkehrsmittel wie E-Autos, E-Bikes, Lastenräder oder Flugtaxis übernehmen mehr und mehr Transportaufgaben. Zur Sicherstellung der Elektromobilitätsentwicklung müssen ausreichend E-Mobilität Ladestationen geplant und betrieben werden.